Finanzierung durch den Lohmann-Ruchti-Effekt

Die Finanzierung durch den Lohmann-Ruchti-Effekt (auch Marx-Engels-Effekt genannt) basiert auf der These, dass die Abschreibungen in die Kalkulation der Verkaufspreise eingehen und über den erfolgten Verkauf auch wieder dem Unternehmen zufließen. Dadurch fließt dem Unternehmen mehr Geld zu, als es ausgibt und diese Mittel stehen für Investitionen bzw. Schuldentilgung zur Verfügung.
Folgendes Extrembeispiel soll dies verdeutlichen: Ein Unternehmen schafft eine Maschine an, die 1.000 kostet und über 5 Jahre abgeschrieben wird. Ansonsten fallen keine Kosten an. Im ersten Jahr (zu Beginn) wird die Anschaffung getätigt, hierfür müssen Mittel bereit stehen. Über das erste Jahr werden nun mit der Maschine Erzeugnisse gefertigt und zum reinen Selbstkostenpreis der Abschreibung verkauft.
So fließen also im ersten Jahr die Anschaffungskosten der Maschine ab, und über die Einkaufspreise die Abschreibungen wieder zu (vorausgesetzt die abgesetzte Planmenge entspricht der Istmenge), in diesem Fall also ein Abfluss von 1.000 und ein Zufluss von 200. Im ersten Jahr besteht also ein Finanzbedarf von 800.
Im den folgenden vier Jahren fließen nun wieder 200 Einheiten / Jahr zu, ohne dass es einer Ausgabe bedurfte. Somit stehen nach fünf Jahren wieder 1.000 Einheiten zur Verfügung um eine neue Maschine zu erwerben. Die Abschreibung hat die Ersatzinvestition finanziert.